Montag, 28. November 2011

Temperaturabhängige Fluoreszenz?

Frage: Woraus ergibt sich der "mengenmäßige" Unterschied im emittierten Fluoreszenzlicht eines Fluorophors in Lösung in Abhängigkeit der Temperatur der Lösung? Niedrigere Temperaturen der Lösung führen zu höheren Fluoreszenzsignalen, höhere Temperaturen zu niedrigeren Signalen. Von: B. N.

Antwort: Wenn die Fluoreszenzintensität bei höherer Temperatur abnimmt, liegt dies an einem Prozess, den man Kollisionsquenching nennt. Ein Quencher ist eine Substanz, welche die Energie eines angeregten Fluorophors aufnimmt, bevor es zur eigentlichen Fluoreszenz kommt. Diese Energie gibt der Quencher nun zum Beispiel durch Wärme ab.

In deinem Beispiel könnte gelöster Sauerstoff (O2) der Quencher sein. Um die Energie des Fluorophors "abzufangen", muss es in diesem Fall aber zu einer Kollision zwischen Fluorophor und Quencher kommen. Mit erhöhter Temperatur nimmt die Eigenbewegung der Moleküle in der Lösung zu, das heißt, es kommt öfters zu Kollisionen und damit "mengenmäßig" zu einer erniedrigten Fluoreszenz.

Beantwortet von Christoph Pillip, Bakk.rer.nat., Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Uni Graz.


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