Dienstag, 6. Dezember 2011

Warum rutscht man auf Eis aus?

Frage: Warum rutscht man auf Eis aus? Stimmt es, dass es mit dem Druck, den man auf das Eis ausübt, zusammenhängt? Von: Peter H.

Antwort: Gemäß dem Phasendiagramm von Wasser (eine Kurve, welche den Zustand von Wasser - fest-flüssig-gasförmig - in Abhängigkeit von Druck und Temperatur darstellt) schmilzt Eis mit zunehmendem Druck auch unter 0°C; jedoch bräuchte es schon sehr großen Druck, um Eis knapp unter 0°C zu verflüssigen; diese Erklärung könnte bestenfalls für das Eislaufen gelten, wo ein entsprechend großer Druck durch die kleine Fläche der Kufen entsteht, sodass man auf einem dünnen Flüssigkeitsfilm und nicht auf festem Eis dahingleitet. Ohne Kufen ist der Druck, den wir durch Gehen auf Eis ausüben, sicher zu gering.

Festes Wasser ist immer mit einem Flüssigkeitsfilm auf seiner Oberfläche begleitet, genauso wie flüssiges Wasser immer Wasserdampf über seiner Oberfläche bildet; mit steigender Temperatur wird der Wasserdampfdruck größer, mit fallender Temperatur kleiner, daher haben wir im Sommer auch wesentlich höhere Luftfeuchtigkeit.

Nun wird dieser Wasserfilm immer dünner, je tiefer die Temperatur ist, daher besteht auf Eisflächen bei sehr niedrigen Temperaturen (unter -20°C) kaum mehr Rutschgefahr.

Beantwortet von Ao. Univ.-Prof. Dr. phil. Norbert Klempier, Institut für Organische Chemie, TU Graz.

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