Montag, 8. August 2011

Wasserstoffprotonen mit Magnetresonanz anregen?

Frage: Liebe/r Wissenschaftler/in! Kann ein Magnetresonanzgerät, das bei 2,3 mT Feldstärke mit einer Frequenz von 85 KHz arbeitet, Wasserstoffprotonen anregen? Bei dieser Feldstärke und Frequenz ergibt sich doch ein Faktor von 36,96 statt des für Wasserstoff nötigen 42,58. Von: Margot

Antwort:Als direkte Antwort auf die Frage: "Nein - es geht nicht".

Das beschrieben Gerät hat eine ungewöhnlich kleine Feldstärke mit 2.3 mT (eigentlich magnetische Flussdichte, die Einheit der magn. Feldstärke ist Ampere/Meter). Für Wasserstoffprotonen würde sich mit der Formel Resonanzfrequenz = gyromagnetische Konstante * magnetischer Flußdichte ein Wert von ungefähr 100kHz ergeben (2.3 mT * 42.576 Mhz/T = 97.92 kHz).

Geräte mit eine magnetischen Flußdichte von 2.3 T war früher gebräuchlich, sogenannte 100 Mhz Geräte. Es hat auch Systeme mit einer Resonanzfrequenz von 85 Mhz, diese hatten eine Flußdichte von ca. 2 T. In der Spektroskopie werden heute normalerweise Geräte mit viel höheren Flussdichten verwendet, die indirekt über die Resonanzfrequenz der Wasserstoffprotonen (typisch: 400 bis 700 MHz) spezifiziert werden.

In der medizinischen Bildgebung wird üblicherweise die Flussdichte des Magneten zur Charakterisierung verwendet. Im klinischen Bereich werden Flussdichten von 0.35 T bis 3 T verwendet. In der Forschung gibt es auch Ganzkörpergeräte mit 7 und mehr Tesla.

Beantwortet von Univ.-Prof. Rudolf Stollberger, Professor für Medizintechnik an der TU Graz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen