Frage: Ich habe einen Muskelkater und sitze jetzt vor einer Infrarotlampe. In der Schule haben wir gelernt, dass man Infrarot nicht sehen kann (Wellenlänge über 720nm). Warum kann ich das Licht der IR-Lampe doch sehr hell sehen (und es wärmt trotzdem)?
Antwort: Eine Infrarotlampe (auch Wärmelampe genannt) ist eigentlich eine ganz normale Glühlampe. Das Farbspektrum einer Glühlampe erstreckt sich über den sichtbaren Bereich (380-780 nm) und geht sogar darüber hinaus, in den sogenannten Infrarotbereich (ab 780 nm). Tatsächlich hat die Lampe ihre stärkste Lichtleistung in diesem Bereich (ca. 1000 nm), nur ist dieser für das menschliche Auge nicht sichtbar. Obwohl nicht sichtbar, dringt die Infrarotstrahlung besser in die Haut ein (ca. 4-5 mm) und führt dort zu einer Erwärmung, was zu wir als angenehm und entspannend empfinden. Da aber die "normale" Glühlampe stark blendet, wird das sichtbare Licht mit einem roten Farbfilter entfernt (das bedeutet es kommt aus der Lampe nicht raus).
In der Herstellung wird dieser vorwiegend an der Innenseite der Lampe angebracht und das ausgesandte Licht hat nur noch einen kleinen Rest an einer angenehmen roten Farbe. Die Infrarotstrahlung wird aber ungehindert durchgelassen.
Beantwortet von Dr. Elvis Mujagic, Universitätsassistent am Institut für Festkörperelektronik an der TU Wien.
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