Frage: Elektroautos werden derzeit immer mehr von den Politikern als die Superklimaretter angesehen. Woher soll die Energie kommen, PV und Windkraft wird wohl zuwenig sein. Der Transport der Energie ist auch ein Thema (keine neuen HV-Leitungen): Wie soll's also funktionieren??
von: Hans Peter am 02.01.2011
Antwort: Auf Grund des hohen Wirkungsgrades des elektrischen Antriebes und der Tatsache, dass BEV (battery electric vehicles = rein elektrische Fahrzeuge) beim Fahren keine CO2-Emissionen verursachen, sind Elektrofahrzeuge zum Erreichen der Klimaziele von großer Relevanz und können von der Politik medienwirksam sehr gut eingesetzt werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist jedoch, woher der Strom kommt. Würde man Kohlekraftwerke zur Deckung des Energiebedarfs nutzen, wären die positiven Effekte des Elektrofahrzeuges wieder zu Nichte gemacht. Deshalb ist es von großer Bedeutung regenerative Energieressourcen (wie Windenergie, Photovoltaik, Wasserkraft, etc.) dafür einzusetzen. Energetisch betrachtet benötigen 200.000 BEV nur rund 1% des derzeitigen österreichischen Endenergieverbrauchs (Im Vergleich: Die österreichischen WEA erzeugen aktuell etwa 3% des Strombedarfs). Das Potential die Mobilität elektrisch und regenerativ zur Verfügung zu stellen ist somit auf alle Fälle vorhanden. Bezüglich des Transports der elektrischen Energie: Betrachtet man nur die Elektromobilität, kann mit einer Steuerung der Ladevorgänge (z.B. Verschiebung in die Nachtsenke) das Stromnetz geschont und somit ein Ausbau weitgehend verhindert werden. In diesem Zusammenhang spielt auch das Thema „Vehicle to Grid“ eine Rolle, bei dem die Batterie des BEV in Spitzenlastzeiten zum Teil entladen wird um das Stromnetz zu (unter)stützen.
Beantwortet von DI Markus Litzlbauer, Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe an der TU Wien.
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